Jahreshauptversammlung vom 07.04.2022
Kurz-Protokoll
TOP 1) Begrüßung, Eröffnung der Versammlung und Benennung des Protokollführers Thomas Menz. Anwesend sind 10 in Präsenz und 9 online teilnehmende BUND-Mitglieder.
TOP 2) Feststellung der Beschlussfähigkeit und Genehmigung der Tagesordnung
TOP 3) Einstimmige Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung vom 18.03.2021
TOP 4) Tätigkeits- und Finanzbericht des Vorstands
TOP 5) Berichte der AGs
Bericht „AG Naturgarten“, Ingeborg Peine:
• In der AGN (Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände im Landkreis Fulda) werden Stellungnahmen zu aktuellen Bebauungsplänen abgegeben. Diese Aufgabe haben im vergangenen Jahr Lothar Jestädt und Ingeborg Peine für den BUND KV Fulda wahrgenommen.
• 2021 hat sich in Fulda innerhalb der AGN der neue Arbeitskreis „Lichtverschmutzung“ gebildet.
• Weiterhin hat sich das „Hessische Netzwerk gegen Lichtverschmutzung“ neu gegründet. Lothar Jestädt und Ingeborg Peine sind Mitglieder, der BUND Kreisverband Fulda wird auf der Website des Netzwerks als Ansprechpartner genannt und ist entsprechend verlinkt.
• Im hessenweiten BUND-Arbeitskreis Stadtnatur treffen sich in regelmäßigen Abständen Mitglieder aus hessischen Kreisverbänden zu einem Erfahrungs- und Wissensaustausch, wie Natur besser in urbane und dörfliche Siedlungsgebiete integriert werden kann.
• Im bundesweiten BUND-Arbeitskreis „Wohnen und Umwelt“ treffen sich seit kurzem Mitglieder aus Kreisverbänden zum Thema, wie wir in Zukunft natur- und umweltverträglich wohnen können.
• Die Biologische Vielfalt ist weltweit in Gefahr, wir müssen auf allen privaten und politischen Ebenen umgehend Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Biologischen Vielfalt vorantreiben.
Zu diesem Zweck haben wir (in Ergänzung zur Hessischen Biodiversitätsstrategie) im letzten Jahr einen Vorschlag für eine Biodiversitätsstrategie im Landkreis Fulda erarbeitet und unter dem Motto „Stadt – Land – Natur – Lebensqualität - Bündnis für biologische Vielfalt in der Region Fulda“ im November 2021 in der Bürgermeisterkreisversammlung den Kommunalvertretern vorgestellt.
Ziel ist, möglichst alle Kommunen von der Notwendigkeit einer Biodiversitätsstrategie zu überzeugen, entsprechende Beschlüsse zu fassen und Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt einzuleiten (u. a. im Rahmen der Bebauungspläne).
Wir möchten Kommunen bei diesem Vorhaben zu unterstützen, suchen die Kommunikation mit jeder einzelnen Gemeinde und führen laufend Gespräche. Wir suchen Mitstreiter und Unterstützer, gerne auch Personen, die sich auch in der Gemeindepolitik auskennen. Wir haben einen tollen Landkreis mit viel schützenswerter Natur und möchten ihn gerne für die nachfolgenden Generationen bewahren.
Zum Thema Biologische Vielfalt bedauert Mitglied Josef Jestädt, dass wir nicht besser mit dem Wasser umgehen und weist auf die einfache Möglichkeit hin, mit Zisternen Wasser zu sparen und das Wasser nicht ins Kanalnetz abfließen zu lassen, sondern im Quartier zu halten.
Ingeborg Peine weist darauf hin, dass Zisternen bereits in einigen Gemeinden gefördert werden und sagt zu, das wichtige Thema auch in weiteren Gesprächen mit Kommunalvertretern zu verfolgen. Lothar Jestädt klärt auch über technische Hintergründe zum Zisternen-System auf und bedauert, dass der Landkreis Fulda leider noch nicht genügend bei diesem Thema unternimmt. Heide Gräser weist darauf hin, dass in Darmstadt zur Versickerung Rigolen vorgeschrieben sind und das Wasser aller versiegelten Flächen auf dem Grundstück versickert werden muss, auch um
Überschwemmungsgefahr zu reduzieren
Bericht „AG Naturgarten“, Julia Vogt:
• Landesgartenschau in Fulda 2023
Wir von der AG Naturgarten wollen uns bei der Landesgartenschau 2023 in Fulda einbringen. Nach dem LGS-Angebot (vom 18.06.2021) einen eigenen Schaugarten bei der Landesgartenschau zu übernehmen, waren wir monatelang intensiv mit Vorbereitungen beschäftigt. Schließlich mussten wir feststellen, dass der gewaltige organisatorische Aufwand für den Schaugarten unsere Möglichkeiten erheblich überschreiten würde, da die große Hauptlast der Organisation von nur zwei Personen zu tragen gewesen wäre. Am 19.01.2022 haben wir bei der Geschäftsführung der LGS die Gestaltung eines BUND-Schaugartens abgesagt.
Alternativ boten wir dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), der einen großen Beratungsgarten bei der Landesgartenschau betreibt, unsere begrenzte Unterstützung bei der Standbetreuung an. Näheres ist noch nicht bekannt.
Aktueller und konkreter ist unser Engagement zur Landesgartenschau zusammen mit den Nachhaltigkeitsinitiativen aus Fulda unter der Leitung des Umweltzentrums. Hier werden wir am Rahmenprogramm beteiligt sein, bei dem wir - auf sechs Wochen vom 27. April bis 08. Oktober 2023 verteilt – Veranstaltungen anbieten werden, die wir demnächst näher festlegen müssen.
• Beteiligung am Projekt „Künzell blüht“
Hier versuchen wir die Initiative der Gemeinde Künzell zusammen mit weiteren Naturgarten-Interessenten beratend und aktiv zu unterstützen und das naturnahe Gärtnern bei den Bürgerinnen und Bürgern bekannt zu machen.
Bericht „AG Bäume“, Thomas Menz:
• Die AG-Bäume hat 2021 Streuobstwiesen am Archehof in Künzell sowie bei der Caritas in
Maberzell angelegt.
• Am kommenden Samstag sollen 200 Bäume in einem vom Borkenkäfer-Befall zerstörten Wald
auf der Ebersburg gepflanzt werden.
TOP 6) Bericht der Geschäftsführung, Julia Djabalameli:
• Hauptaktivität war 2021 das Arnika Projekt mit Uwe Barth. Arnica montana – als Art auf dem Anhang V der FFH-Richtlinie gelistet – ist in Deutschland nach der BArtSchV besonders geschützt. Sie ist hessenweit stark gefährdet (Gefährdungskategorie 2 der Roten Liste der Farn-
und Samenpflanzen Hessens von 2019). Uwe Barth sammelte Arnica-Samen, diese wurden im botanischen Garten in Marburg aufgezogen
und hier gepflanzt. Wir profitieren noch von einer Förderung aus Landesmitteln der Oberen Naturschutzbehörde Kassel. Es wurden auch Rhönbotaniker eingeladen um die Flächen der Arnika-Pflanzung zu besichtigen. Und es konnten auch bereits einige Anwachserfolge festgestellt
werden.
• Wir haben an der Verbesserung unserer Internetseite gearbeitet. Die Pflege der Inhalte liegt hauptsächlich bei Julia Vogt.
• Bedingt durch COVID19 hatten wir mehrere Vorstandsitzungen als Online-Meeting, bei denen auch Julia D. teilnahm. Das hat sehr gut geklappt und unsere Zusammenarbeit auch in dieser schwierigen Zeit sehr erleichtert. Wir werden dieses Format auch in Zukunft verstärkt nutzen, da es eine ortsunabhängige Teilnahme an den Vorstandsitzungen und Mitgliederversammlungen ermöglicht.
• Bei verschiedenen Treffen und Terminen der AG Naturgarten war Julia Djabalameli unterstützend beteiligt.
• Julia D. organisierte und begleitete verschiedene Exkursionen in der Rhön.
• Sie ist außerdem Landwirtin und permanent in der Landschaftspflege tätig, was auch Arbeit für den Naturschutz darstellt.
• Auch die Rhön ist zukünftig vom Klimawandel betroffen. Vor diesem Hintergrund fanden in einer Zusammenarbeit der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, den Verwaltungen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön und dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mehrere Workshops statt, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf aquatische Ökosysteme und Wasserversorgung im Biosphärenreservat Rhön beschäftigten. Bei diesen Workshops war auch der BUND KV mit vertreten.
Die Ergebnisse der Workshops können unter https://klimarhoen.org/ eingesehen werden.
TOP 7) Bericht der Kassiererin, vertreten von Lothar Jestädt
TOP 8) Kassenprüfungsbericht und Entlastung der Kassiererin
TOP 9) Aussprache über die Punkte 4 – 7 ohne Beanstandungen
TOP 10) Die Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig
TOP 11) Beschlussfassung über Satzungsänderung
Der vollständige Text der Satzungsänderung ging den Mitgliedern zusammen mit der Einladung zur JHV zu. Sowohl die Anwesenden stimmen per Handheben als auch die Online-Teilnehmer per Chatnachricht einstimmig für die Annahme der Satzungsänderung.
TOP 12) Bildung eines Wahlausschusses
TOP 13)
Wahl der neuen Sprecherin „Naturschutz“: Ingeborg Peine
Wahl des neuen stellvertretenden Sprechers „Naturschutz“: Thomas Menz
TOP 14)
Wahl des neuen Kassenprüfers Michael Peine und der neuen Kassenprüferin Julia Vogt
TOP 15) Wahl der Delegierten für die Landesdelegiertenversammlung:
Lothar Jestädt
Michael Peine
Ingeborg Peine
Thomas Menz
Ralf Zwengel
Norbert Hanke
Janina Klug
TOP 16) Geplante Aktivitäten und Vorschläge für künftige Aktionen
• Am 17. Mai 2022 findet auf dem Gelände der Caritas (2021 neu angelegte Streuobstwiese) zusammen mit Mitarbeiter*innen der GLS-Bank eine gemeinsame Umwelt-Aktion statt.
• Am 24. April 2022 findet der Frühlingsmarkt beim Umweltzentrum statt. Wir beteiligen uns mit einem Informationsstand.
• Im Mai wird auf Initiative des NABU ein IDUR-Seminar zum Thema „Stellungnahmen zu Bebauungsplänen“ stattfinden. Mitglieder des BUND sind eingeladen teilzunehmen. Ingeborg Peine nimmt an dem Seminar teil.
TOP 17) Anträge der Mitglieder zur Mitgliederversammlung
Josef Jestädt bittet um Unterstützung in seinem Bemühen, den weiteren Anstieg beim CO2-Ausstoß im Bereich Landwirtschaft zu vermindern, dadurch zu unterstützen, dass man unter anderem beim Bauernverband dafür wirbt, dass die Art der Feldbearbeitung so geändert wird, dass wieder mehr Dauerhumus auf den Flächen aufgebaut wird. Die CO2-Bindung durch Humusbildung sei weitaus sinnvoller als rein technisches „CO2-Storage“, bei dem die sonstige Bodenversorgung mit nötigen Mineralien völlig außer Acht gelassen würde. Auch für den Wasserrückhalt auf den landwirtschaftlichen Flächen sei die Humusbildung von Vorteil. Im Übrigen sei auch der Anbau von Zwischenfrüchten günstig für Humusbildung und Bodenverbesserung. Man könne durch die richtige Fruchtfolge auf einen Teil der Düngemittel verzichten, deren Preise auch bedingt durch den Ukraine-Krieg gerade sehr stark ansteigen. Sensibilisierung für das Thema und Wissensvermittlung sei dringend notwendig.
Ingeborg Peine ergänzt, dass das größte Problem bei der Bodennutzung aktuell und immer noch die Vernichtung von Flächen durch Baumaßnahmen ist (in Deutschland liegt der Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche immer noch bei rd. 54 Ha pro Tag), wovon fast immer wertvolle Landwirtschaftsflächen betroffen sind, auf deren Erhalt wir gerade bei den herrschenden politischen Rahmenbedingungen angewiesen sind. Wir müssen beim Bauen mehr auf Flächensparen und auf CO2-Sparen achten. Auch diese Themen sind Inhalt der Gespräche mit politischen Akteuren im Landkreis.
TOP 18) Schlusswort des Vorstands/Verabschiedung
Lothar Jestädt dankt allen Anwesenden und online Zugeschalteten für die Teilnahme an der JHV.
Das vollständige, ungekürzte Protokoll kann unter info(at)bund-fulda.de angefordert werden.