Auch das Liegenlassen von Totholz ist für einen gesunden Wald sehr wichtig.
(Foto: Ingeborg Peine)
Wälder regulieren das lokale, regionale und globale Klima, reinigen die Luft, schützen vor Erosion,
wirken positiv auf den Wasserhaushalt, speichern Kohlenstoff und dienen der Erholung. Der
Klimawandel stellt auch den Wald in der Rhön vor große Herausforderungen: Schädlingsbefall,
Waldbrände und Extremereignisse, wie Hitze- und Trockenperioden und Stürme, setzen dem Wald
schwer zu. Die Folgen des Klimawandels sind für Wälder im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön die
größte Herausforderung der nächsten Jahre und Jahrzehnte. Die prognostizierten Veränderungen
bei Niederschlagsverteilung und Temperatur werden auch die Rhöner Wälder gravierend
verändern.
Aber Wälder sind auch Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, die zum Überleben auf ein
funktionierendes System und auch auf Alt- und Totholz angewiesen sind. Zum Beispiel bieten
krumme Bäume mit vielen Ästen, die nicht optimal für die Holzverarbeitung geeignet sind,
Unterschlupf für Fledermäuse und andere Arten.
Wir konnten uns vor Ort selbst ein Bild über unseren Wald machen, warum wir ihn schützen müssen, aber
auch, welche Waldschäden bereits bestehen und welche Maßnahmen nötig sind, das empfindliche
Ökosystem zu erhalten. Unsere Waldwanderung mit Joachim Schleicher war spannend, nichts für reine "Flachlandtiroler", da wir auch steile Hänge hinauf- und hinunterkletterten. Dabei wurde klar: DEN Zukunftswald gibt es nicht, die Herausforderungen sind groß! Besonders beeindruckte uns, dass "Unordnung" im Wald gewünscht und wichtig ist, um vielfältigen Lebensraum zu schaffen und zu erhalten.