Für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten: Einheimische Wildblumenmischungen

Der Lebensraum von Insekten wird immer weiter eingeschränkt, die Anzahl und Vielfalt der Insekten schrumpft dramatisch. Samen von einheimischen Wildblumen, im Garten, in Grünanlagen und an Wegrändern ausgesät, können die Artenvielfalt unserer einheimischen Pflanzen, Insekten und Kleintiere fördern.

Neuanlage und Pflege einer Wildblumenfläche

Eine Anleitung zum besseren Gelingen

Die Anlage und die Pflege im ersten Jahr entscheiden darüber, wie sich die Blühfläche entwickelt.

Wir haben daher eine Anleitung erstellt, die zum besseren Gelingen beitragen soll.

Aber wie immer gilt: die Natur hat ihre eigenen Wege. Es ist im Naturgarten immer Geduld gefragt und mit Überraschungen zu rechnen.

Wir wünschen viel Freude und gutes Gelingen bei der Anlage Ihrer Blühfläche.

Gerne können Sie uns Bilder des Entstehungsprozesses und der weiteren Entwicklung zusenden an info@bund-fulda.de und uns mitteilen, ob Sie mit einer Veröffentlichung der Fotos auf unserer Website einverstanden sind.

Wildblumenwiese Blumenwiese mit Wiesen-Margerite, Kuckuckslichtnelke, Taubenkropf-Leimkraut, Wiesen-Witwenblume  (J. Vogt / J. Vogt)

Versiegelung durch Siedlungs- und Verkehrsflächen, Schottergärten, eintönig grüner Rasen umrahmt von einer Thujahecke, Pestizide in der Landwirtschaft, auf öffentlichen, kommunalen Flächen und in Gärten – der Lebensraum von Insekten wird immer weiter eingeschränkt, die Anzahl und Vielfalt der Insekten schrumpft weltweit dramatisch.

Aber jede/r Einzelne von uns kann ein wenig dazu beitragen, das Insektensterben aufzuhalten. Machen Sie Ihren Garten oder Ihren Balkon, Ihre Straße oder Ihre Gemeinde insektenfreundlich und tragen Sie bei zum Überleben der zahlreichen Wildbienenarten, unserer Schmetterlinge, Libellen, Käfer, Heuschrecken und anderen Insekten. In einem solchen Biotop können auch Vögel, Igel, Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger einen Lebensraum und Nahrung finden.

Wichtig ist eine naturnahe Bepflanzung ohne Pestizide. Wer keinen Platz hat für heimische Laubbäume und Sträucher, kann zumindest eine blumenreiche Wildblumenwiese oder Blühfläche oder/und ein Beet mit einheimischen Stauden anlegen.

Beim Kauf der Wildblumensamen sollte man unbedingt darauf achten, dass es sich um eine blütenreiche Mischung aus heimischen (!) Wildblumenarten handelt. Denn unsere einheimischen Insekten sind oft auf heimische Pflanzen spezialisiert und nicht heimische Blumen und die gefüllten Blüten vieler Züchtungen sind für sie wertlos.

Insofern sind viele der im Handel angebotenen Blumenwiesen-Mischungen für Wildbienen und Schmetterlinge tatsächlich ungeeignet, weil sie fremdländische oder gezüchtete und zu viele einjährige statt zwei- und mehrjährige Blumenarten und zu viele Grassamen enthalten.

Wem es nun wichtig ist, eine Blumenwiese aus einheimischen Wildpflanzen oder ein Beet mit einheimischen Stauden anzulegen, der findet geeignete Samen, Samenmischungen und Staudenpflanzen bei z. B. untenstehenden Firmen (die oft auch eine Anleitung für die Anlage einer Blumenwiese beilegen).

Grundsätzlich empfehlenswert ist regionales Saatgut, das perfekt zum jeweiligen Standort und dem vorherrschenden Klima passt. Der Landkreis Fulda liegt im Ursprungsgebiet 21 „Hessisches Bergland“ (https://regionalisierte-pflanzenproduktion.de).

Beispiele für Wiesen-Wildblumen sind: Kornblume, Klatsch-Mohn, Wiesen-Margerite, Gew. Schafgarbe, Wilde Möhre, Natternkopf, Wegwarte, Gew. Braunelle, Moschus-Malve, Wiesen-Salbei, Rote Lichtnelke, Echtes Labkraut, Rot-Klee, Wiesen-Witwenblume und viele andere.
Im pflegearmen Wildstaudenbeet wachsen: Königskerze, Ochsenauge, Färberkamille, Kartäusernelke, Fingerhut, Gew. Akelei, Glockenblume und viele andere.

Bei einer Wildblumen-Mischung aus ein-, zwei- und mehrjährigen Pflanzen braucht es etwas Geduld. Im ersten Jahr blühen die einjährigen Arten wie Mohn und Kornblume, während sich gleichzeitig die Blatt-Rosetten der zwei- und mehrjährigen Arten etablieren. Erscheinen auch unerwünschte Wildkräuter, so sollten sie vor der Samenreife beseitigt oder gemäht werden. Ab dem zweiten Jahr und manchmal auch erst im dritten Jahr blühen dann die zwei- und mehrjährigen Arten, aber auch wieder neu versamte einjährige Blumen.

Bei richtiger Pflege blühen mehrjährige Blumenwiesenmischungen über viele Jahre mit hoher Artenzahl, an der Sie und natürlich auch die Wildbienen und Insekten große Freude haben werden.


Saatgut-Anbieter

Hof Berg-Garten
hof-berggarten.de

Kräuter- und Wildpflanzengärtnerei Strickler
gaertnerei-strickler.de

Rieger-Hofmann GmbH
rieger-hofmann.de,  hier speziell: Wiesen und Säume für die freie Landschaft

Syringa
syringa-pflanzen.de

Appels Wilde Samen GmbH
https://www.appelswilde.de/Saatgut/saatgut.html

Bingenheimer Saatgut AG
bingenheimersaatgut.de

Regionales Saatgut bei: bund-naturschutz.de
https://service.bund-naturschutz.de/haus-garten/garten-natur/saatgut


Weitere Informationen, Links und Literatur

Broschüre „Gefährdete Wildbienen – Nisthilfen bauen und Lebensräume schaffen“ von Manfred Radtke vom BUND Rotenburg (http://rotenburg.bund.net)

www.tausende-gaerten.de

BUND-Ratgeber „Insekten schützen! Eine Anleitung für Garten, Haus und Alltag

BUND-Ratgeber „Insekten schützen leicht gemacht

https://wir-tun-was-fuer-bienen.de

https://www.naturgarten.org/

https://bluehende-landschaft.deStaudenliste.pdf

www.bund.net/wildbienen

Reinhard Witt: „Natur für jeden Garten“

Unsere AG Naturgarten des BUND Kreisverbandes Fulda bietet sich Ihnen für Fragen und Informationen als Ansprechpartner an.
Oder schließen Sie sich uns an, wenn Sie selbst aktiv werden möchten.

Kontakt und Info
ag-naturgarten@bund-fulda.de