Bericht AG Naturgarten des BUND KV Fulda auf der JHV vom 07.04.2022
Teilbereich von Ingeborg Peine

Seit Frühjahr 2021 bin ich Mitglied in der „AG Naturgarten“. Wir haben uns die Förderung und den Schutz und die Erhaltung der Biologischen Vielfalt zur Aufgabe gemacht. Nachstehend der Bericht zu den von mir übernommenen Teilaufgaben im vergangenen Jahr:
In Bebauungsplänen wird die Nutzung des Bodens und der Natur auf Jahrzehnte nachhaltig beeinflusst. Da die Naturschutzverbände das Recht haben, zu diesem Thema gehört zu werden, arbeite ich seit Herbst 2021 in der AGN (Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände) mit, die im Landkreis Fulda Stellungnahmen verfasst. Die Stellungnahmen des BUND sollen möglichst viele schädliche Auswirkungen auf Natur und Umwelt verhindern helfen. Mein besonderer Schwerpunkt in den Stellungnahmen liegt auf den Themen Bodenschutz, Schutz der Biodiversität und Klimaschutz-/Klima-Anpassungmaßnahmen.
Lichtverschmutzung mit ihren schädlichen Auswirkungen auf Menschen und Natur nimmt immer mehr zu. Daher gibt es auch in Fulda den Arbeitskreis Lichtverschmutzung, in dem sowohl Lothar Jestädt als auch ich mitarbeiten. Wir kooperieren auch mit dem im Frühjahr 2022 neu gegründeten „Hessischen Netzwerk gegen Lichtverschmutzung“, in dem sich Mitglieder von Umweltverbänden, Wissenschaftler, Sternwarten etc. hessenweit zusammengefunden haben, und wir profitieren durch diese Vernetzung bei unseren Bemühungen für besseren Naturschutz. In Gesprächen mit Politiker*innen, Bürger*innen und Selbständigen leisten wir Aufklärung und Beratung.
Im Arbeitskreis „AK Stadtnatur Hessen“ tauschen sich die hessischen BUND-Gruppen regelmäßig über Maßnahmen zum Schutz der Natur und Umwelt im Siedlungsbereich aus.
Die neu gegründete bundesweite Arbeitsgruppe „Wohnen und Umwelt“ erarbeitet Konzepte, wie wir Wohnen und Umwelt unter sich ändernden Klimabedingungen auch zukünftig umweltschonend und suffizient miteinander kombinieren können.
Da wir
- den Klimawandel mit steigenden Temperaturen auch bei uns bereits bemerken (weltweite Naturereignisse und Messwerte - auch in Deutschland und in Fulda - zeigen eine globale Temperaturerhöhung seit 1880 mit einer Abweichung im Jahr 2016 von + 0,89 °C)
- sowie länger andauernde Hitzeperioden im Sommer, aber auch länger andauernde und häufigere Extremwetterlagen erwarten (z. B. intensive Niederschläge mit Hochwasser – wie wir sie bereits kennengelernt haben)
- und auch die zunehmende Zerstörung der Umwelt, von Flora und Fauna und unseren Böden bemerken,
müssen wir leider feststellen:
Neben der Klimakrise ist der Verlust der Biologischen Vielfalt die größte globale Umweltgefährdung.
ABER:
- ohne gesunde Böden kann keine gesunde Biologische Vielfalt entstehen
- ohne gesunde Böden, Flora und Fauna gelingt kein Klimaschutz
- denn Böden, Meere, Flora und Fauna sorgen in einem fein abgestimmten System für den Abbau des CO2.
Menschen haben Erde und Natur durch (technischen) Einfluss nachhaltig verändert und den Klimawandel und die Zerstörung der Natur verursacht.
Klimaschutz gelingt also nur, wenn wir – neben selbstverständlichen technischen Maßnahmen wie Vermindern und Vermeiden von CO2-Ausstoß – auch und besonders die lebenden Organismen der Biologischen Vielfalt, die unser Überleben sichern, aktiv schützen und fördern.
Da vielen dieser Zusammenhang aber noch nicht bewusst ist, haben wir im letzten Jahr als Ergänzung zu den internationalen und deutschen Papieren zu Klimaschutz und Biodiversitätsstrategie unser eigenes Projekt im Landkreis „Stadt – Natur – Lebensqualität – Bündnis für Biologische Vielfalt in der Region Fulda“ begonnen.
Wir möchten damit erreichen, dass Schutz und Förderung der Biologischen Vielfalt im Siedlungsbereich „gelebt“ werden und durch nachhaltige Siedlungsplanung und –entwicklung gleichzeitig Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen mit Hilfe der Natur (naturbasierte Maßnahmen) initiiert werden können.
Mit Hilfe von Kommunen, Privatpersonen, Selbständigen und Institutionen im Landkreis könnten wir viel Positives für Natur, Schutz der Biologischen Vielfalt und Klimaschutz tun.
Im November 2021 wurde das Konzept in der Bürgermeisterkreisversammlung des Landkreises vorgestellt. Weitere Einzeltermine mit Bauämtern, Bauausschüssen und Gemeindevertretungen sind absolviert bzw. in der weiteren Planung.
Das Ziel ist, möglichst viele oder sogar alle Kommunen zu überzeugen, dass die Verabschiedung einer (möglichst gemeinsamen) Biodiversitätsstrategie auch für das Klima und damit auch für alle Bürger*innen des Landkreises von großem Vorteil ist.
Zu gegebener Zeit werden wir sicherlich vielseitige Unterstützung von weiteren Aktiven des BUND benötigen und freuen uns, wenn sich Interessierte direkt bei mir melden.
Fulda, 7. April 2022
Ingeborg Peine
ingeborg.peine(at)bund-fulda.de