BUND Kreisverband Fulda
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BUND fordert von K+S ein Ende des Haldenwachstums - Pressemitteilung 25.10.2022

Klage gegen die Haldenerweiterung Hattorf erstinstanzlich abgewiesen

Jörg Nitsch, Vorsitzender des BUND Hessen: "Das Wachstum der Halden in Neuhof, Hattorf und Wintershall muss aufhören. Bereits heute stammt der überwiegende Anteil des salzhaltigen Abwassers, das die Werra belastet, aus den Kalihalden. Dieser Anteil muss schnell kleiner werden, um die Werra zu entlasten.“

Der BUND fordert, dass das Abraummaterial aus dem Kalibergbau künftig nicht mehr aufgehaldet, sondern in die ausgebeuteten Kali-Bergwerke zurückgebracht wird. Die Ankündigung von K+S, auf eine geringere Erweiterung der Halde Wintershall ab 2030 ist für den BUND ein Schritt in die richtige Richtung, genügt ihm aber nicht. „Wachsende Halden bedeuten ein Wachsen des Problems“, begründet Jörg Nitsch die Forderung des BUND. Außerdem können kleinere Halden schneller abgedeckt werden als ständig wachsende Haldenkörper.

Der BUND bedauert deshalb, dass das Verwaltungsgericht Kassel seine Klage gegen die Phase 1 der Erweiterung der Halde Hattorf am 21.10.2022 abgewiesen hat. Die Urteilsbegründung wird der BUND genau prüfen und dann seine weitere Vorgehensweise festlegen.

https://www.bund-hessen.de/pm/news/bund-fordert-ende-haldenwachstums-klage-gegen-haldenerweiterung-hattorf-erstinstanzlich-abgewiesen/

Pressemitteilung des BUND Hessen zur Abdeckung der Halde Neuhof vom 20. Mai 2022

K+S: Gewässerschutz durch Waldrodung?

BUND: K+S muss die Umweltschäden bei der Abdeckung der Halde Neuhof verringern.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) sieht nach einem Informationstermin durch K+S kaum lösbare Probleme für die Abdeckung der Halde Neuhof im Kreis Fulda. Jörg Nitsch, Vorsitzender des BUND Hessen: „Wenn zur Reduktion der Salzeinleitung in die Werra großflächig Wald gerodet werden muss, dann offenbart dies die Widersprüchlichkeit der Umweltpolitik von K+S.”

Der BUND hält eine Reduktion der geplanten Eingriffe für dringend geboten. Nitsch: „Die Politik des ständigen Haldenwachstums schafft immer mehr und immer größere Probleme. Künftig müssen die Rückstände deshalb wieder in die ausgebeuteten Bergwerke gebracht werden.”

Um die Vorschriften zum Gewässerschutz einzuhalten, will K+S die Halde Neuhof mit Erdaushub und Bauschutt abdecken. Ziel ist die vollständige Abdeckung, damit kein Niederschlag mehr in die Halde eindringt und folglich auch kein Salzwasser mehr entsorgt werden muss. Bisher wird das salzhaltige Haldenabwasser über eine Fernleitung zur Werra transportiert und dort eingeleitet. Die Folgen dieser Salzeinleitung für das Gewässer sind dramatisch, weshalb die Grenzwerte für diese Salzeinleitung nach dem rechtsverbindlichen Bewirtschaftungsplan Salz zum Schutz der Werra schrittweise gesenkt werden.

Die nun geplante Abdeckung ist ein komplexes Großvorhaben, dessen Umsetzung vermutlich 50 Jahre dauern wird. In dieser Zeit sollen die Anwohner*innen nach der K+S Planung zusätzlich zu den Belastungen durch den Kaliabbau auch die Belastungen durch den Baustellenverkehr ertragen. Um die Halde abzudecken, müssen rund 40 Hektar Wald gerodet und insgesamt über 60 Hektar bebaut werden. Der gewaltige Flächenverbrauch und Waldverlust resultiert aus der Notwendigkeit, Erde und Bauschutt meterdick auf die bereits heute riesige Halde aufzutragen. Das Vorhaben löst weitere Vorhaben aus. So müssen z. B. eine Straße und eine überregionale Gasleitung verlegt werden. Da die Absenkung der Grenzwerte für die Salzeinleitung in die Werra bereits begonnen hat, steht das gesamte Vorhaben unter extrem hohen Zeitdruck. Das Genehmigungsvorhaben soll aber bereits im übernächsten Jahr abgeschlossen werden.

Angesichts der großen neuen Belastungen, die der Gewässerschutz nun erfordert, fordert der BUND

  • den Nachweis, dass das angestrebte Ziel, die Vermeidung des Salzwasseraustrags, auch gelingt,
  • sichere Zusagen für die Region, dass über die bereits bekannten, keine zusätzlichen Risiken für die Anwohner*innen und die Natur durch das Großvorhaben Haldenabdeckung entstehen und
  • den Verzicht auf die geplante Haldenerweiterung.

https://www.bund-hessen.de/pm/news/k-s-gewaesserschutz-durch-waldrodung/